Stadtkapelle Heppenheim blickt auf 50 erfolgreiche Jahre zurück / Konzert im Amtshof
Zum Wohl, auf ein erfolgreiches Jubiläumsjahr: Musiker der Stadtkapelle Heppenheim stießen in der ersten Probe im neuen Jahr auf das Jubiläum des Orchesters an, das seit 50 Jahren besteht. Den Geburtstag feiert die Stadtkapelle mit vielen musikalischen Höhepunkten.
Heppenheim. „Stoßen wir an auf 50 Jahre Stadtkapelle Heppenheim“. Der Aufforderung des Geschäftsführers des Orchesters, Jürgen Daubner, kamen Dirigent Wilco Grootenboer, das Vorstandsteam und die Musiker in der ersten Probe im neuen Jahr gerne nach. Ein prickelnder Start ins Festjahr, das die Stadtkapelle mit musikalischen Glanzlichtern zum Leuchten bringen möchte. Im Mittelpunkt der akustischen Aktivitäten steht das Jubiläums-Konzert am 17. Juni im historischen Kurmainzer Amtshof.
Seit fünf Jahrzehnten gehört die Stadtkapelle zum kulturellen Aushängeschild der Kreisstadt. Das Orchester, das schon immer mit einer ausgewogenen Besetzung und niveauvoller Blasmusik zu überzeugen wusste, genießt im Kreis Bergstraße einen sehr guten Ruf. Von der mit klassischen Blasorchestern oft in Verbindung gebrachten „Dicken-Backen-Musik“ ist die Stadtkapelle weit entfernt. Das bedeutet nicht, dass die Heppenheimer Kapelle keine Marschmusik im Repertoire hat, aber der Schwerpunkt liegt eindeutig auf Melodien anderer Genres.
Eine Musikrichtung, die Dirigent Wilco Grootenboer, der seit zehn Jahren den Taktstock mit großem Erfolg schwingt, fördert. Er hat gemeinsam mit den rund 40 Musikern einen für die Stadtkapelle Heppenheim typischen Sound entwickelt, der bei den Zuhörern auf großen Zuspruch stößt. Dass der eingeschlagene Weg der richtige ist, beweist auch die erfreuliche Zahl an Musikern, die sich in jüngster Zeit dem Orchester angeschlossen haben.
Längst kommen nicht mehr alle Trompeter, Klarinettisten oder Tubisten aus Heppenheim. Aus umliegenden Städten und Gemeinden nehmen Musiker jeden Dienstag den Weg in die Kreisstadt auf sich. Ob aus Bensheim, Einhausen, Mörlenbach oder gar einer Stadt im Taunus: Für die Mitglieder der Stadtkapelle lohnt sich die Anfahrt, denn im Haus der Vereine bereiten sie sich akribisch auf jeden Auftritt vor und feilen im Detail an Feinheiten, stets mit dem Ziel, das Zusammenspiel zu verbessern und Melodien adäquat zu interpretieren. Dirigent Grootenboer ist es wichtig, dass die Musiker die Intention des Komponisten, die sich hinter den schwarzen Punkten versteckt, verstehen und zum Klingen bringen.
Derzeit liegt der Fokus auf dem Jubiläumskonzert am 17. Juni um 19 Uhr im Kurmainzer Amtshof. Im Mittelpunkt steht das wohl bekannteste Musical, die „West Side Story“ von Leonard Bernstein. Das Besondere an der Aufführung: Zwei Solisten werden mit ihrem Gesang die Klänge der Stadtkapelle bereichern. Damit nicht genug: Auf dem Programm stehen weitere höchst anspruchsvolle Kompositionen, unter anderem die zum Jubiläum passende „Overture to a New Age“. Bei hoffentlich sommerlichen Temperaturen und in mediterranem Ambiente soll das Jubiläumskonzert zu einem Meilenstein in der fünfzigjährigen Geschichte des Vereins werden.
Ein Jubiläum feiern auch die Schwestern des Klosters St. Vinzenz, das seit 90 Jahren besteht. Was verbindet die Stadtkapelle mit den Ordensschwestern? Ganz einfach: Seit fünf Jahren veranstaltet das Orchester im herrlichen Klostergarten ein Serenaden-Konzert. Klar, dass das Doppeljubiläum einen gebührenden Anlass bietet, erneut in dieses Refugium einzuladen. Die Stadtkapelle hat sich daher vorgenommen, den Zuhörern am 20. Mai ab 17 Uhr einen „bunten Melodienstrauß“ zu bieten, wie Geschäftsführer Jürgen Daubner bemerkte.
Den festlichen Abschluss des Jubiläumsjahres bildet ein Konzert am 5. November im „Dom der Bergstraße“. Dirigent Wilco Grootenboer möchte die einzelnen Register ins Rampenlicht rücken und Werke auswählen, die das Können der verschiedenen Sätze zur Geltung bringen.
„Am Jahresende werden wir sicherlich noch einmal allen Grund haben, um auf musikalische Höhepunkte in unserem Jubiläumsjahr anstoßen zu können. Bis dahin freuen wir uns auf die Konzerte im Rahmen des 50jährigen Bestehens der Stadtkapelle Heppenheim“, betonte das Vorstandsteam beim Umtrunk zum Start ins Jubiläumsjahr.
© Bergsträßer Anzeiger, Samstag, 28.01.2017